Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 01/2014 - page 36

Energiewende in Thüringen
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Die Ergebnisse einer Studie zur Evaluierung der inländischen Programme der KfW Ban-
kengruppe im Bereich erneuerbarer Energien für das Jahr 2012 zeigen, dass die KfW-Program-
me einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des von der Bundesregierung beschlossenen
schrittweisen Umbaus der Energieversorgung in Deutschland hin zu regenerativen Energien
leisten.
KfW-Kredite helfen
bei Energiewende
„Durch KfW-Förderkredite wurden 2012
Investitionen in die Errichtung von An-
lagen zur Nutzung erneuerbarer Ener-
gien in Deutschland in Höhe von 10
Milliarden Euro ausgelöst; das sind 51
Prozent aller in Deutschland im Jahr
2012 getätigten Investitionen in den
Ausbau erneuerbarer Energien zur
Strom- und Wärmeerzeugung. Diese
Investitionen sind wichtige Bausteine
auf dem Weg zur Energiewende.“ Dr.
Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW
Bankengruppe, ist zufrieden mit der Bi-
lanz seines Instituts in diesem Markt-
segment.
Die Bedeutung der KfW-Programme für
den Ausbau der erneuerbaren Energien
zeigt sich der Studie zufolge vor allem
im Strombereich deutlich: Im Durch-
schnitt der letzten drei Jahre (2010 bis
2012) wurden 48 Prozent der in
Deutschland neu installierten elektri-
schen Leistung durch die KfW gefördert.
Der Anteil bei den Windenergieanlagen
an Land ist mit 82 Prozent besonders
hoch.
Die Studie stellt auch fest: Der Ausbau
der erneuerbaren Energien führt zu ei-
ner Reduzierung der Energieimportab-
hängigkeit Deutschlands. Durch die im
Jahr 2012 von der KfW geförderten
Anlagen werden jährlich Energieimpor-
te im Gegenwert von rund 460 Millio-
nen Euro vermieden. Nimmt man eine
Dauer der Anlagennutzung von 20 Jah-
ren an, summieren sich die eingespar-
ten Energieimporte auf rund 9,1 Mil-
liarden Euro.
Als Folge des Austauschs fossiler Ener-
gieträger ist mit der Nutzung der im
Jahr 2012 geförderten erneuerbare
Energien-Anlagen eine jährliche Emis-
sionsvermeidung von rund 6,6 Mil-
lionen Tonnen so genannter CO
2
-Äqui-
valente (davon 6,3 Millionen Tonnen
CO
2
) verbunden. Bezieht man die in je-
dem Betriebsjahr erzielten Minderun-
gen der in den Jahren 2007 bis 2012 ge-
förderten Anlagen ein, so trugen die
KfW-Programme bislang zu Emissions-
vermeidungen von zusammen jährlich
rund 29 Millionen Tonnen CO
2
-Äquiva-
lenten bei, das heißt rund 45 Prozent
der von der Bundesregierung ange-
strebten Einsparungen. Durch einge-
sparte Treibhausgas- und Luftschad-
stoffemissionen können über die
Nutzungsdauer aller im Jahr 2012 ge-
förderten erneuerbare Energien-
Anlagen globale Schäden von jährlich
gut 630 Millionen Euro vermieden wer-
den.
Die Studie beschreibt auch die Aus-
wirkungen der Kredite auf den Arbeits-
markt. Produktion und Bau der im Jahr
2012 geförderten Anlagen trugen allein
2012 zur Schaffung oder zum Erhalt
von rund 73.500 Arbeitsplätzen in
Deutschland bei. Durch Betrieb und
Wartung dieser Anlagen finden 20 Jahre
lang weitere rund 2.900 Personen jähr-
lich Beschäftigung. Knapp 75 Prozent
der durch Bau und Betrieb der im Jahr
2012 erstellten Anlagen ausgelösten
Arbeitsplätze sind in kleinen und mitt-
leren Unternehmen mit weniger als 500
Beschäftigten entstanden, rund 32 Pro-
zent der Arbeitsplätze entfallen auf
Kleinunternehmen mit weniger als 50
Beschäftigten. (em/tl)
Foto: marco2811/fotolia
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