Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 01/2014 - page 37

Energiewende in Thüringen
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und TÜV Thüringen Qualifikationspro-
file für Berater definiert. Die Experten
müssen neben einem technischen
Hochschulabschluss eine zertifizierte
Ausbildung als Energieberater mit min-
destens 240 Stunden Umfang nachwei-
sen sowie eine Zusatzausbildung auf
den für eine Beratung produzierender
Unternehmen relevanten Feldern ha-
ben. Die Thüringer Aufbaubank setzt
das Programm um und berät die
Unternehmen. (em/tl)
Die Förderkonditionen
sind hier abrufbar:
Thüringens Wirtschaftsminister Uwe
Höhn will dieses Programm in der neu-
en EU-Förderperiode deutlich ausbau-
en. „Die Energiewende muss auch eine
Energieeffizienz-Wende sein“, sagte
Höhn. Energie, die nicht verbraucht
werde, müsse nicht bezahlt werden –
das gelte nicht zuletzt für den Bereich
der gewerblichen Wirtschaft. „Steigende
Energiepreise belasten die Unterneh-
men in Deutschland, aber auch hier bei
uns in Thüringen in wachsendem Ma-
ße“, sagte der Minister. Jede eingespar-
te Kilowattstunde sei deshalb ein
Beitrag zur Kostensenkung und zur
Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit.
„Mit unserer Energieeinspar-Förderung
wollen wir die Betriebe dabei unterstüt-
zen, in diesem Bereich noch aktiver zu
werden.“
Dazu soll das Programm ab diesem Jahr
aus Mitteln des Europäischen Fonds für
regionale Entwicklung (EFRE) deutlich
verstärkt werden. Derzeit stehen für
ThEO rund eine Million Euro pro Jahr
zur Verfügung. Die Höhe der zusätzli-
chen EFRE-Mittel werde im Rahmen der
laufenden Programmplanung für die
neue EU-Förderperiode bis Mitte 2014
festgelegt. Der Minister rief die Un-
ternehmen auf, von dieser Fördermög-
lichkeit Gebrauch zu machen. Zielgrup-
pe sind vor allem mittelständische
Industriebetriebe.
Die „Thüringer Energieeffizienz-Offen-
sive“ ist im Jahr 2011 als Beratungs-
programm gestartet und ab 2013 um
ein investives Modul ergänzt worden.
Kleine und mittlere Unternehmen kön-
nen im ersten Schritt also die Leistung
von erfahrenen Energieberatern in
Anspruch nehmen und dann – im zwei-
ten Schritt – in energieeffiziente Pro-
duktionsanlagen und -technologien in-
vestieren. Mit bis zu 70 Prozent der
Kosten wird die Beratungsleistung ge-
fördert. Einen Zuschuss von bis zu 50
Prozent (maximal 50.000 Euro) erhält
ein Unternehmen für die Investition in
eine moderne Anlage.
Die Energieberatungen konzentrieren
sich außer auf die klassischen Bereiche
Heizung, Gebäudehülle und Beleuch-
tung vor allem auch auf die Produk-
tionsprozesse im Unternehmen. Ziel ist,
ein umfassendes Energiemanagement-
system im Unternehmen zu etablieren,
das auch die Nutzung von Energie-
contracting einschließen kann. Als
Voraussetzung für eine erfolgreiche Be-
ratung hat das Thüringer Wirtschafts-
ministerium gemeinsam mit Kammern
Über das Förderprogramm „Thüringer Energieeffizienz-Offensive“ (ThEO) hat das Thüringer
Wirtschaftsministerium im Jahr 2013 insgesamt 60 kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
bei der Senkung ihres Energieverbrauchs unterstützt. Insgesamt waren dabei Einspar-
potenziale von neun Millionen Kilowattstunden pro Jahr ermittelt worden. Dies entspricht
einer dauerhaften Kosteneinsparung von 1,2 Millionen Euro im Jahr – durchschnittlich rund
20.000 Euro pro KMU.
Höhn will Energieeinspar-
Förderung ausbauen
Foto: bluedesign/fotolia
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